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Konfusionen

Komödie von Alan Ayckbourn

Bearbeitung: Inge Greiffenhagen

Ab 16 Jahre

Die Komödie KONFUSIONEN ist ein Feuerwerk menschlicher Missverständnisse: In 4 Einaktern schlüpfen 6 Darsteller in 17 Rollen und beleuchten krasse Fehlschläge alltäglicher Situationen, die entstehen wenn routinierte Kommunikation ganz anders verläuft als erwartet. Gnadenloser Mutterwahn wird dabei ebenso brüllend komisch seziert wie männliches Balzverhalten oder die zur Farce erstarrten Rituale der Bürgerlichkeit. Der Gipfel der Malheurs wird schließlich in einem desaströsen Dorffest erklommen. Ein Glück, da die tragische Fallhöhe in den ‚Turbulenzen alltäglicher Situationen‘ zu großer Komik führt!

Wie Loriot ist auch Sir Alan Ayckbourn (geb. 1939 in London) ein Meister tiefsinnigen Humors, der Alltagssituationen bis ins Absurde führt und dabei den Zuschauern genussvoll-elegant den Spiegel vorhält.

Mit: Ralph Evers, Sebastian Hartmann, Kirsten Fenner, Stephanie Kassing, Frauke Souren und Michael Steinhorst

Regie: Stefanie Beckmann

Assistenz: Ronja Sabinger

Support: Can Kestane und Leroy Kunkel

Aufführungsrechte: Deutscher Theaterverlag GmbH, Weinheim  

Premiere: 22.09.2017

Derniere: 03.04.2020

Dauer: 80 Minuten

Gefördert mit Mitteln der Bezirksvertretung VII sowie des Kulturbüros der Stadt Essen und durch die Freunde und Förderer der Studio-Bühne Essen.

Pressestimmen

„Eine Übermutter kurz vor dem Burnout, ein lüsterner Geschäftsmann auf Partnersuche, Szenen einer Ehe im Nobelrestaurant und ein Dorffest außer Rand und Band – mit dem Titel ‚Konfusionen‘ macht die Studio-Bühne in Essen ihrer ersten Premiere in der neuen Spielzeit alle Ehre.

Das Stück, bestehend aus vier Einaktern, stammt aus der Feder des englischen Dramatikers Sir Alan Ayckbourn – vielfach als ‚britischer Loriot‘ tituliert. Und tatsächlich gibt es Momente im Stück, die an glanzvolle Auftritte von Vicco von Bülow und Evelyn Hamann erinnern.

Wenn das Genre der Sketchkomödie auch bereits zahlreich bedient worden ist – die Studio-Bühne muss sich hinter den großen Namen nicht verstecken. Stefanie Beckmann lässt sechs Schauspieler in 17 Rollen schlüpfen und beweist, dass gekonnt inszenierter, feinsinniger Humor boulevardhafte Kalauerei in den Schatten stellt.

Wenn Stephanie Kassing in der Rolle einer mehr oder minder alleinerziehenden Hausfrau zu den Waffen einer Mutter greift und den Streit des Nachbarehepaars schließlich mit Kasperletheater und Co. schlichtet, wenn Ralph Evers als liebestoller Geschäftsmann nach einem hinreißend stümperhaften Flirt seinen Zimmerschlüssel unverhohlen promiskuitiv als „faires Angebot“ auf dem Bartisch liegen lässt oder ein Ober (Armin Goertz) den Ehestreit privilegierter Paare ausbaden muss, kann eigentlich kein Auge trocken bleiben. Immer wieder sind es auch die stillen Rollen, die den Szenen eine besondere Komik verleihen. Da rechtfertigt beinahe allein schon Michael Steinhorsts Mimik als Barkeeper den Theaterbesuch.

Der Höhepunkt ist unzweifelhaft der letzte Akt – Stefanie Beckmann inszeniert darin ein Dorffest, das sich von einer Katastrophe zur nächsten hangelt. Wohl jeder, der schon einmal ein solches Fest besucht hat, wird etwas wiedererkennen: Die schmierige Lokalpolitikerin (Kirsten Fenner), die zwar angeekelt von ihren proletenhaften Wählern ist, eben diese aber auch um keinen Preis vergraulen will, eine untreue Landpomeranze (Frauke Souren) und erbarmungsloses Regenwetter.

Somit ist es neben einem hervorragenden Ensemble auch die Detailverliebtheit der Inszenierung, die den schrulligen Kosmos des Dorffestes zum wahren Humorfeuerwerk werden lässt und dem Publikum die Komik aufzeigt, die manche Errungenschaften menschlicher Kultur unweigerlich in sich tragen.“

WAZ