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Von Mäusen und Menschen

Schauspiel nach einer Novelle von John Steinbeck

„Es ist wie mit dem Himmel. Jeder wünscht sich ein kleines Stückchen Land. Doch es kommt keiner in den Himmel und keiner kriegt sein Stück Land.“ (John Steinbeck)

Von Menschen in Zeiten der Krise: George und Lennie ziehen als Hilfsarbeiter von Farm zu Farm. Beide verbindet eine ungewöhnliche Freundschaft, die sie behüten wie das letzte Stück Menschlichkeit in einer entmenschlichten Welt. Gemeinsam träumen sie von einem Stück Land, das nur ihnen gehört. Mit diesem Lebenstraum im Gepäck ziehen die heimatlosen Tagelöhner durchs Land – mit ihnen ziehen die Jahre und über ihnen ziehen die Wolken vorüber. Als sie auf einer Farm einen Job finden und den alten Candy sowie den pragmatischen Slim kennenlernen, scheint ihr Traum endlich zum Greifen nahe. Doch die Begegnung mit dem streitsüchtigen Curley und seiner lebenshungrigen Frau Eve führt unausweichlich in die
Katastrophe.

Von Mäusen und Menschen – die wohl berühmteste Novelle des amerikanischen Literatur-Nobelpreisträgers John Steinbeck – erzählt zeitlos aktuell die bewegende Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft in einer krisenhaften Zeit.

Mit: Sandra Busch, Kevin Gonska, Sebastian Hartmann, Karsten Job, Siegfried Plewa,Thorsten Simon, Kalle Spies

Regie: Kerstin Plewa-Brodam

Dramaturgische Mitarbeit: Sarah Jäger

Kostüme: Anke Kortmann

Ton: Mark Rabe

Videotrailer: Markus Plewa

Produktionsassistenz: Rebecca Müller

Bühnentechnik: Heinz-Peter Brodam, Lennart Wölki

Dauer: 80 Minuten, keine Pause

Premiere: 14.01.2012

Derniere: 21.02.2015

Rechte: Literarische Agentur Kossack GbR, Hamburg

Gefördert vom Kulturbüro Essen

Pressestimmen

„Mit wenig Mitteln große Emotionen erzeugen – dieses Kunststück gelingt der Studio-Bühne Essen mit seiner beeindruckenden Adaption von John Steinbecks Novelle ‚Von Mäusen und Menschen‘ (…) Die Dramaturgin Sarah Jäger hat aus dem Stoff ein Stück gemacht, das in weiten Teilen den klassisch-naturalistischen Regeln von US-Dramen des 20. Jahrhunderts wie ‚Tod eines Handlungsreisenden‘ oder ‚Endstation Sehnsucht‘ folgt. Warum nicht, beackern sie doch alle auf ihre Weise die Sackgasse namens Amerikanischer Traum. Regisseurin Kerstin Plewa-Brodam verlässt jedoch diese an Hollywood angelehnte narrative Ebene, indem sie das Stück ins Foyer der Studio-Bühne verlegt und gänzlich auf ein Bühnenbild verzichtet. Anke Kortmanns Kostüme schaffen eine bodenständige Einordnung. So verlässt sich die Inszenierung fast gänzlich auf die Ausstrahlungskraft ihrer Darsteller – und das zurecht: Insbesondere Sebastian Hartmann als Lennie und Thorsten Simon als George bieten ein intensives Spiel, das zu packen weiß. Ein erstklassiges Schauspieler-Debüt geben auch Kalle Spies, der dem vom Leben gebeutelten Candy Eindringlichkeit verleiht, und Sandra Busch als melancholisch-verführerische Eve. Sie tragen viel zu dem Gelingen einer äußert konzentrierten Arbeit bei, die sich traut, sich ohne großartig intellektuellen Überbau dem emotionalen Kern des Werks direkt anzunähern. So erlebt der Zuschauer ein selten dichtes Drama, das schlicht unter die Haut geht.“

WAZ

„Kerstin Plewa-Brodam hat die klug eingestrichene Geschichte ohne Mätzchen inszeniert. Sie verlässt sich ganz auf die Wirkung der Erzählung und die Kraft und das Können ihrer Schauspieler. Ihr gelingt eine sensible Gratwanderung zwischen anrührenden Szenen und ganz leicht angedeutetem, aber für eine solche ur-amerikanische Geschichte ja fast unabdingbarem Pathos – in der Schlussszene zum Beispiel, die zu Tränen zu rühren vermag, oder wenn George und Lennie und Candy zu blechern-schrägen Nationalhymnen-Klängen in einem Moment der Hoffnung ins Weite schauen wie drei stolze Westernhelden im Hollywood-Trailer. Harte Männer ganz weich, in der Geschichte einer wunderbaren Freundschaft, die unglücklich endet, aber die Utopie nicht ganz aufgibt. – Im auch nach 10 Monaten noch ausverkauften Haus gab es langen Applaus.“

THEATER:PUR IN NRW