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Mutter Furie

Deutsche Erstaufführung – Schauspiel nach einer Novelle von Guy de Maupassant

in einer Bearbeitung der Travelling Light Theatre Company aus dem Englischen von Ulrike Hofmann

Der Krieg, er ist nicht tot, der Krieg
Der Krieg, er ist nicht tot, er schläft nur
Er liegt da im Hinterhof und wartet, wartet
Auf Dich, auf mich – er ist nicht tot der Krieg
(Rio Reiser)

Lützen 1632. Frankreich 1870. Stalingrad 1943. Deutschland 1945. Algerien 1961. Irak 1990. Sarajevo 1994. Kenia 2012… Es ist Krieg. Immer. Irgendwo. Überall. Irgendwann: Ein feindlicher Soldat und eine Mutter treffen aufeinander. Seine Armee hat ihr Land besetzt. Der Soldat besetzt ihr Haus. Feinde – unter einem Dach. Krieg und Sprache trennen sie. Doch mit der Zeit verlassen sie ihre inneren Schützengräben. Fremdes wird scheinbar vertraut. Aber der Krieg bleibt nicht vor der Haustür stehen…

Mit: Kerstin Plewa-Brodam und Stephan Rumphorst, musikalisch begleitet von Heiko Salmon

Regie & Bühne: Bronwyn Tweddle, Regisseurin, Dramaturgin und Dozentin für Angewandte Theaterwissenschaft an der Victoria University in Wellington (Neuseeland)

Kostüme: Anke Kortmann

Assistenz: Sabrina Klammer

Werkstatt: Willi Siedner, Hans Schunk

Bühnentechnik: Heinz-Peter Brodam

Dauer: 90 Minuten, keine Pause

Premiere: 21.03.2012

Derniere: 24.05.2015 im Rahmen des Internationalen Theaterfestivals „Kontakt 2015“ beim „Theater VERA“ in Essens Partnerstadt Nishnij Nowgorod, Russland anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsendes 1945.

Rechte: Theaterverlag Hofmann-Paul, Berlin

 

Pressestimmen

„Ein beklemmendes Antikriegsdrama und zugleich eine packende Psychostudie hat die Neuseeländerin Bronwyn Tweddle für die Studio-Bühne inszeniert. Während der deutschen Erstaufführung von ‚Mutter Furie‘ der englischen Travelling Light Theatre Company war die atemraubende Spannung im Publikumssaal spürbar… Es ist schon faszinierend, mit welch einfachen Mitteln hier die bedrückende Atmosphäre erzeugt wird. Präzise lässt Tweedle ihre beiden Protagonisten agieren, Kerstin Plewa-Brodam als Mutter und Stephan Rumphorst als Soldat zeigen eine hervorragende darstellerische Leistung auf höchstem Niveau. Bei ihnen sitzt jede Geste, jeder Gesichtszug. Wenn die beiden etwa bei ihrer ersten Begegnung anfangen zu kämpfen, wirkt dies fast schon wie ein Tanz – auch durch die intelligent eingesetzte Live-Musikbegleitung von Heiko Salmon, der mit Gitarre und Akkordeon den Rhythmus des Stücks vorgibt. Ein toller Kontrapunkt zu dem tatsächlichen Tanz der beiden an späterer Stelle… Ständig ertappt man sich dabei, die Protagonisten genau zu beobachten, ihr Handeln, ihr Schweigen, ihre Blicke zu deuten und zu interpretieren. Denn praktisch allein dadurch transportieren sie das Geschehen und ihr Verhältnis zueinander – das Textbuch des 90-minütigen Stück könnte man wohl ohne Regieanweisungen auf knapp drei Seiten zusammenfassen. Zusätzliche Spannung erhält das Drama durch den Kniff, dass das Ende durch ein surreales Intro vorweggenommen wurde – ständig fragt man sich, wie es wohl dazu kommen wird. So sieht intelligentes Theater aus!“

WAZ

„Eine ganz auf die Wirkung von Gesten und Blicken vertrauende Aufführung, die psychologisches Theater mit konzeptionellem Theater verbindet. Das kleine Theater in Essen-Kray hat ein echtes Highlight im Programm.“

THEATER:PUR IN NRW

„Plädoyer für Menschlichkeit: Die Studio-Bühne Essen zeigte das Schauspiel ‚Mutter Furie‘, geschrieben nach der Novelle ‚La Mère Sauvage‘ von Guy de Maupassant, als deutsche Erstaufführung im Kulturhaus Spandau (…) Zeitlos und an keine historischen Fakten gebunden, steht die Menschlichkeit im Mittelpunkt des psychologisch dichten Stückes: In jedem Krieg ist sie in Gefahr, der Feindschaft geopfert zu werden. Das sehr bewegte Publikum dankte dem Ensemble mit begeistertem Applaus.“

Märkische Allgemeine