Drama von Georg Büchner
Die Welt dreht sich. Dreht sich um den mittellosen Franz Woyzeck. Und in Woyzeck. Er trifft auf Marie, Doktor, Hauptmann … Sie alle treffen auf ihn. Treiben ihn. Sind da und sind in seinem Kopf. Ergeben Stück für Stück sein Leben. Woyzeck ist in unserer Welt. Schwankend zwischen Realität und Fiktion. Er kann sie nicht anhalten. Dreht mit. Und wird seine Liebe töten. Aus dem Opfer wird ein Täter. Passiert alles, weil Woyzeck es sehen will oder sieht Woyzeck alles, was passiert? Verwirrung oder Klarheit … Ohnmacht oder Trieb … Freiheit oder Fatalismus …
Mit dem Fragment WOYZECK hat der 23-jährige Georg Büchner 1836 in frappierender Knappheit eine Komposition aus Realismus und Satire, aus Tragödie und Groteske, aus Pathos und Roheit geschaffen, deren poetische Dichte und soziale Sprengkraft bis heute von keinem deutschen Drama übertroffen wurde. Büchners Helden sind Gefangene eines unerbittlichen Determinismus, ihre Wahlmöglichkeiten sind beschränkt. Sie können weder dem Zwang der Natur noch den Nötigungen der sozialen Hierarchie entkommen.
Mit: Thorsten Simon (Woyzeck), Daniela Tost (Marie), Sarah Jäger (Andres), Andreas Gruber (Hauptmann), Kerstin Plewa-Brodam (Doktor), Michael Steinhorst (Tambourmajor), Lisa Radke (Käthe), Andreas Leifeld (Handwerksbursche), Tobias Lissner (Handwerksbursche)
Regie: Carsten Kochan
Dauer: 80 Minuten
Premiere: 10.09.2005
Derniere: 28.10.2006