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WAZ: Studio-Bühne hat anspruchsvolles Werk von Federico García Lorca fesselnd inszeniert

06.10.2022

„Eifersucht, Wut und andalusische Gluthitze“ hat die WAZ in unserer jüngsten Premierenproduktion BERNARDA ALBAS HAUS aus der Feder von Federico García Lorca erlebt. Rezensentin Asgard Dierichs bringt ihre Eindrücke der Inszenierung von Stefanie Beckmann so auf den Punkt:

Die Unterdrückung von Frauen spiegelt die spanische Tragödie ‚Bernarda Albas Haus‘. Die Studio-Bühne in Kray hat das anspruchsvolle Werk von Federico García Lorca fesselnd inszeniert. Sein Inhalt wirkt über 80 Jahre nach Veröffentlichung aktuell. (…) Im 85 Minuten ohne Pause fließend gespielten Stück (Regie: Stefanie Beckmann) taucht kein Mann auf. Die acht Protagonistinnen sprechen nur über Männer: wütend, eifersüchtig oder lustvoll. (…) Die Bühne im Foyer vor dem Treppenaufgang der ehemaligen Schule passt perfekt zum Stück. Denn der Flur mit Steinboden und Rundbogendecke wirkt bereits mit ein paar Requisiten wie der Teil einer Finca auf dem Land. Scheinwerfer zaubern wechselnd die Gluthitze Andalusiens bei Tag und romantisch-laue, blaue Nächte. Dazu erklingen spanische Gitarren zwischen den Szenen. Alles sehr authentisch. (…) Kompliment an alle Darstellerinnen. Die berührende Betonung der langen Textpassagen zeigt, wie sehr sie sich in ihre Rollen hineinfühlen. Was diese Figuren auf der Bühne ‚erleben‘, wirkt bedrückend real. Gebannt folgt das Publikum den dramatischen Ereignissen, die sich so oder ähnlich bis heute abspielen. Mit Lorcas letztem Werk – zwei Monate nach Herausgabe wurde er von Faschisten erschossen – beweist die Studio-Bühne einmal mehr, dass nicht nur Profis großes Theater inszenieren können. Langer und herzlicher Applaus!“

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